So, nach ganz langer Zeit endlich mal wieder ein Eintrag hier. Wurde ja auch mal Zeit. :-)

Wir waren vom 26. Juli bis 29. Juli auf 式根島 Shikinejima, einer kleinen Insel (Umkreis ca. 12km) ca. 160km südlich von Tokio. Die Insel gehört zu einer Gruppe von 7 kleineren und größeren Insel in der Region, die gerne als Sommerurlaubsziele von Tokiotern besucht werden.

Mit einem Schnellboot ging es Donnerstag morgen gegen 7:45 Uhr los, d.h. wir musste bereits um 4 Uhr in der Nacht aufstehen, damit wir rechtzeitig zum Hafen zum Einchecken ankamen. Dementsprechend waren die Kinder auf der Überfahrt auch relativ ruhig und schläfrig. Kosten für die Überfahrt, Hin- und Rückfahrt: umgerechnet 700 Euro. Die Fahrt selbst hat 2 1/2 Stunden gedauert. Mit dem langsameren Boot wären es 10 Stunden gewesen, dafür aber auch nur halb so teuer. Weil wir aber die ganzen 4 Tage so gut es eben geht nutzen wollten, haben wir uns für das Schnellboot entschieden.

Auf der Insel selbst wurden wir von einem Pensionmitarbeiter mit dem Auto abgeholt und zu unserer Unterkunft gebracht. Unser Zimmer war relativ klein, aber wir haben ja eh nur dort geschlafen, den Rest der Zeit waren wir am Strand oder Unterwegs. Kosten waren ca. 800 Euro, aber dafür gab es auch Frühstück und Abendbrot inklusive. Und das war alles sehr schön aufgedecktes und schmackhaftes typisches japanisches Essen. War schon gut.

So, was haben wir die paar Tage da gemacht? Naja, außer am Strand in der Sonne liegen und sich ‘nen 1A Sonnenbrand holen haben wir noch sehr viel Geschorchelt und sind mit den Fischen geschwommen. Die Kinder und Midori hatten irre viel Spaß dabei. Ich ab dem 3. Tag nicht mehr, weil ich mir so dermaßen den Rücken, die Schultern und den Kopf verbrannt habe und das obwohl ich mich dick eingecremt hatte. Naja, den Rücken hat mir meine Frau eingecremt und die hat am 2. Tag mal ganz einfach vergessen einen Teil davon richtig einzucremen. Zum Glück hatten wir so Lotion (so ähnlich wie Fenistilgel), mit der sie mich dann jeden Abend hat einreiben können, was sehr geholfen hat.

Oh, und am 2. Abend war der Schrecken groß, als meine Frau meinte “Ist da oben an der Wand was? Da bewegt sich doch was, oder?”. Naja, sie konnte die handtellergroße Spinne halt nicht so richtig sehen, weil sie ihre Brille nicht auf hatte, aber die Kids und ich haben sofort geschnallt, was für ein Monster da an der Wand entlang kletterte. Also bin ich nix wie runter und habe den Pensionsheinz gebeten uns da mal zu helfen. Mit Fischernetz und Insektenspray ausgestattet gings dann zurück und er konnte die Spinne doch recht zügig einfangen. Was er mit ihr gemacht hat? Keine Ahnung, da er mit dem Netz und der daraus rauskletternden Spinne ganz schnell aus unserem Zimmer nach unten gerannt ist.

Übrigens war es die ganze Zeit über 30°C und wärmer, nur morgens gab es mal eine Abkühlung zu so rund 28°C, daher hatten wir auch jede Nacht die Klimaanlage laufen. Die Hitze selbst wäre ja nicht so fatal wenn man einfach nur in schattige Gebiete geht, könnte man meinen, aber wer das sagt, der hat auch keine Ahnung wie schwül das hier ist. Das war schon eine tropische Schwüle hier, die einen richtig Schachmatt setzen kann.

Zum Wasser und den Stränden (es gibt auf Shikinejima 4 ausgewiesen Badestrände, die in schönen Buchten gelegen sind) sei gesagt, dass der 4. Strand eher für Taucher und Boote gedacht ist (relativ dreckiges Wasser, und die Bucht war sehr klein im Vergleich zu den anderen Stränden). Die anderen 3 Strände hingegen hatten alle samt sehr schönes Wasser, teilweise konnte man auch an den tieferen Stellen (bis 7 oder 8 Meter) bis zum Grund sehen, so klar war das. Der Sand war bei den meisten Stränden, bis auf einen, doch sehr von Steinen und Kies dominiert, so dass man auf Badelatschen angewiesen war, wollte man sich nicht zu sehr selbst bestrafen.

Im Wasser selbst gab es eine Vielzahl an kleinen und mittelgroßen Fischen, und auf ein paar Felsen, die meist in der Mitte der Bucht sind, konnte man auch Krabben finden. Ein paar Mal hatten wir das Glück und sahen etwas seltenere Fische, z. B. einen Kugelfisch sowie zwei, drei dicke Brummer, so ca. 1m bis 1,20m lang. Oh, und ein mal waren wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort und konnte kleine Tintenfische sehen, die vor uns her schwammen.

Wir hatten sogar 3 Einwegunterwasserkameras mitgebracht, die Midori die Woche vorher für je 5 Euro das Stück gekauft hatte. Ziemlich cool. Ein paar von den Bildern könnt ihr hier auf der Seite sehen (siehe unten). Und was richtig geil war, besonders für mich, war, dass wir in einem Supermarkt zwei Wochen vorher Taucherbrillen mit Sehstärke gefunden haben. Das war jetzt nicht 100% die korrekte Sehstärke, aber für die paar Tage im Wasser hat es voll gereicht und für umgerechnet 15 Euro pro Taucherbrille mit Sehstärke (meine Frau brauchte auch eine) kann man jetzt auch nicht Perfektion erwarten. Was so eine Taucherbrille mit Sehstärke wohl in Deutschland kostet? Kommste mit 15 Euro wohl nicht hin, oder? Muss ja sowieso mal sagen, dass Brillen und Gläser hier in Japan sehr günstig sind, im Vergleich zu Deutschland, wo dir ein halbes Vermögen aus der Tasche gezogen wird, nur damit du halbwegs vernünftige Gläser kriegst.

Zum Abschluss, am letzten Tag, bevor es gegen 16 Uhr mit dem Schnellboot zurück nach Tokio ging, waren wir vormittags noch mal an dem Strand, der uns bis dahin am besten gefallen hatte. Da gab es auch eine kleine Miniinsel in der Bucht, naja ein größerer Felsen halt, auf dem es viele Krabben / Krebse gibt. Und den Kindern ist es tatsächlich gelungen eine zu fangen. Am nächsten Supermarkt wurde dann auch direkt ein Behältnis für den Transport gekauft und wir haben sie sogar bis mit nach Hause genommen. Allerdings ist sie dann hier vorgestern jämmerlich verstorben, wahrscheinlich ist ihr das Leitungswasser nicht bekommen und sie ist verdurstet. Naja, kannste nichts machen. Hatte Midori zwar vorher gewarnt, das Tier nicht mitzunehmen, aber wenn die Kinder da so große Freude dran haben, dann willste auch nicht der Spielverderber sein.

Alles in allem ein sehr schöner Urlaub, auch wenn ich mir leichte Verbrennungen zugezogen habe. Den Kindern und Midori hat es jedenfalls riesig Spaß gemacht und sie reden seit wir wieder zu Hause sind über nichts anderes mehr. Der nächste Sommerurlaub geht dann mit 3 Kindern auf eine der anderen 7 Inseln. Im nächsten Jahr.

Bis dann! :-)