Ach, du fröhliche Weihnachtszeit. Wow. Ist es schon wieder soweit? Wie schnell die Zeit vergeht.

Ende November waren wir auf einem 産業フェスティバル (Gewerbefest/Gewerbeschau) in der Nachbarstadt Koshigaya und es gab mal wieder viel zu sehen und zu erleben.

Dieses mal habe ich keinen Tee gekauft, dafür aber ein paar Lederreste von einer Lederschneiderei (oder wie immer man das nennt). Außerdem habe ich dieses mal auch mehr drauf geschaut was es alles für verschiedene Gewerbe hier im Umkreis gibt. Jede Menge Tischerleien, einen Glasbläser, ein paar Kunsthandwerksbetriebe, die Lederschneiderei, ein paar Steinmetze, einen Samurairüstungsschmied (oder eher “-laden”, glaube ich) sowie jede Menge Restaurants mit unterschiedlichstens Gerichten.

Wir haben uns natürlich leckeres Essen zum Brunch gegönnt. Shinobu hat fast ein ganzes Nanbrot mit indischem Curry alleine verputzt. Wir hatten dann auch noch leckere Sushi, Würstchen und jede Menge andere leckere Kleinigkeiten. Yurika mochte, glaube ich, die Würstchen am liebsten.

Shinobu dürfte ein paar Baumstämme mit einer Säge und danach mit Schleifpapier bearbeiten. Hat ihr Spaß gemacht. Das Holz ist sehr edeles 桐 (kiri), was auf Deutsch Blauglockenbaum, auch Kaiserbaum oder Kaiser-Paulownie genannt wird. “In Japan werden aus Kiri-Holz traditionell feuersichere Kimonoschränke geschreinert.” sagt Wikipedia, aber Midori hat das bestätigt und ich hatte das auch schon mal in einer Dokumentation irgendwann gesehen/gehört. Diese Kimonoschränke werden dann oftmals bei einer Hochzeit der Braut als Hochzeitsgeschenk gegeben.

Ein so ein Stamm, wie unten auf den Bildern zu sehen, kostet mal eben 100 Euro oder mehr. Die Stücke, die Shinobu und ich abgesägt haben, benutzen wir beim Baden. Einfach ins Badewasser dazugeben, und entspannen, denn dieses Holz duftet einfach wunderbar aromatisch und wirkt entspannend.

Vom Blauglockbaum zum Weihnachtsbaum. Wir haben zwar keinen Baum, aber wir haben ein paar Lichterketten und ein bisschen Plastikgirlanden und so weiter aufgehangen. Ist kein typisch Deutsches Weihnachten, aber besser als gar nichts.

Seit 1. Dezember haben aber wir auch unseren selbstgebastelten Adventskalender wieder aufgehangen. Die Kinder freuen sich jeden Morgen schon ganz doll darauf was hinter dem “Türchen” (mehr eine Tasche bei unserem Kalender) ist. Macht Spaß.

Was aber wirklich typisch Japanisch ist hier im Dezember, und überhaupt in den Wintermonaten, dass sind みかん (mikan), auf Deutsch: Mandarinen. Unsere zwei kleinsten fräggeln sich jeden Tag so durch 6 bis 12 Stück durch. Midori hatte vor 3, 4 Tagen eine ganze Kiste Mandarinen (ca. 24 Euro, gute Ware - richtig gute Sorte kann auch schon mal 50+ Euro kosten, billige so 15 Euro) gekauft. Die ist seit gestern Abend leer.

Ansonsten gibt es noch zu melden, dass wir am 26. Dezember zu Midoris Eltern nach Otaru auf Hokkaido (nördlichste Insel Japans) fliegen für ein paar Tage. Da freuen sich die Kleinsten schon ganz riesig drauf.

So, das war es auch erst Mal wieder.

Bis dann. Ciao.